Diese Wiki-Seite gibt umfassende Informationen zur Kartierung der Berliner Gasbeleuchtung in OSM. Neben den Leuchtentypen werden auch Angaben zur Mastform und zum Denkmalschutz erfasst.
Von den rund 225.000 Straßenleuchten in Berlin werden mit Stand März 2021 von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz rund 25.000 Leuchten mit Gas betrieben.[1]
Berlin verfügt aktuell über rund:
21.940 Gasaufsatzleuchten mit der historischen Typenbezeichnung BAMAG U7
Auf dem Masten der Gasleuchten sind Kennziffern (Mastnummern) angebracht. Diese Stellen eine Zählung der Gaslaternen pro Straße dar. Diese werden in den Daten eingetragen mit:
Ort und Mastnummer der Gasleuchte kann man aus dem Geodatenportal der Berliner Senatsverwaltung für übernehmen. Wie das geht ist im Abschnitt "Gasleuchten im Geoportal Berlin" beschrieben.
Da sich die Mastnummern der Gasleuchten auf die Straßen beziehen, ist es sinnvoll, weitere Adressinformationen zu erfassen. Dies geschieht am besten mit dem object:-Präfix:
Die Leuchten unterscheiden sich durch die Anzahl der Glühkörper oder Glühstrümpfe die das Licht abgeben. Aufsatz- und Modelleuchten haben vier Glühkörper, Reihenleuchten haben meist sechs Glühkörper, Hängeleuchten haben entweder vier oder neun Glühkörper. Erfasst werden diese Daten mit:
erfasst werden. Die folgenden Abschnitte geben eine Übersicht über die Berliner Gasleuchtentypen mit zugehörigen Mastformen und den Mastformen nach Gasleuchtentyp.
Gasleuchten unter Denkmalschutz
Berlin plant die Umrüstung der vorhandenen gasbetriebenen Straßenbeleuchtung auf elektrischen Betrieb. In enger Zusammenarbeit zwischen der Senatsverwaltung und dem Landesdenkmalamt wurden 29 Bereiche mit insgesamt 3300 Gasleuchten ausgewählt, die von der Umrüstung auf elektrischen Betrieb ausgenommen sind. Zu diesen Bereichen, in denen die Gasleuchten erhalten bleiben, gehören neben den Welterbesiedlungen der Moderne auch Altstadtlagen in Spandau, Promenadenabschnitte in Alt-Tegel, die Bereiche um den Lietzensee in Charlottenburg, aber auch Straßen in Gatow.[4]
(Hinweis: "Q1802160" referenziert auf den Wikidata-Eintrag für das Landesdenkmalamt Berlin.)
Die Gasleuchten-Erhaltungsbereiche selbst werden als Flächendenkmale in die Denkmalliste des Landesdenkmalamts Berlin eingetragen. Dies ist derzeit (Stand April 2021) noch nicht geschehen. Sobald die Erhaltungsbereiche als Flächendenkmale eingetragen sind kann die 8-stellige Denkmalnummer des Bereichs, in dem sich die Gasleuchte befindet, mitgetaggt werden:
heritage:ref=XXXXXXXX
Gasleuchten im Geoportal Berlin
Das Geoportal Berlin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bietet Daten zur öffentlichen Straßenbeleuchtung. Eine Kartendarstellung dieser Daten
kann im FIS-Broker aufgerufen werden:
Der Kartenausschnitt zeigt einen Bereich südwestlich des Rüdesheimer Platzes in Berlin-Wilmersdorf. Die Gasleuchten sind als blaue Symbole eingezeichnet, darunter stehen, ebenfalls in blau, die Mastnummern. Der Gaslichterhaltungsbereich ist hellblau unterlegt. Für Gasleuchten innerhalb eines solchen Bereichs besteht Denkmalschutz.
Diese Karte aus dem Geoportal Berlin wird als WMS (Web Map Service) bereitgestellt. Sie kann mit dem folgendem Link als Hintergund in JOSM eingebunden werden:
Dazu in JOSM in der oberen Menüleiste auf "Hintergrund" -> "Hintergrund-Einstellungen" klicken. In dem sich dann öffnenden Menü klickt man auf den Button "+ WMS" (im Menü ganz rechts) und kopiert obigen Link in die Zeile "2. GetCapabilities-URL eingeben". Bei Übernahme von Daten dieses Kartendienstes bitte unbedingt "Geoportal Berlin / Öffentliche Beleuchtung" als Quelle angeben.
https://gasleuchtenkarte.de Karte mit Gasleuchten in D-A-CH (Zoomlevel < 18 Übersicht mit gelben Markern, Zoomlevel 18 - 20 Symbolbilder und Typenbezeichnung für Gasleuchten in Berlin und Düsseldorf, Zoomlevel 21 zusätzlich Anzahl der Glühkörper, Mastnummer und Mastform)
Gasleuchtentypen in Berlin
Modellleuchte (Schinkelleuchte)
seit: 1892
Flammenzahl: 4 tagging: lamp_model:de=Gas-Modellleuchte Berlin Mastformen:
Diese Mastform aus weichem Kunststoff (PG-Material) wurde in den 1980er Jahren in größeren Stückzahlen (ca. 1.000) hauptsächlich zur Verdichtung des Bestandes in den Westberliner Außenbezirken eingesetzt. (ca. 1980 - ca. 1990)
Fünfarmiger Charlottenburger Kandelaber mit fünf Berliner Gas-Modelleuchten in der Schloßstraße in Berlin-Charlottenburg. Dieses Original von 1903 war der Wettbewerbssieger für einen Prachtkandelaber für repräsentative Plätze in Charlottenburg. Gleichartige Nachbauten gibt es auf weiteren Plätzen des Ortsteils. (1903 - ca. 2000)
tagging: lamp_mount=cantilever_mast
lamp_mount_type:de=Schoening-Kandelaber, 2-armig bzw. 3-armig bzw. 5-armig
Diese Mastform gibt es an verschiedenen Stellen in Berlin (u.a. Alt-Tegel in Berlin-Reinickendorf) mit zwei, drei oder fünf Köpfen. (ca. 1960 - ca. 2000)
Zweiarmiger Kandelaber von Schoening mit zwei Berliner Gas-Modelleuchten
Dreiarmiger Kandelaber von Schoening mit drei Berliner Gas-Modelleuchten
Fünfarmiger Kandelaber von Schoening mit fünf Berliner Gas-Modelleuchten
Mastformen für Hängeleuchten BAMAG A11 und BAMAG A21
tagging:
lamp_mount=cantilever_mast
lamp_mount_type:de=Bündelpfeiler mit Jugendstilaufsatz
Mit dem Aufkommen von Gas-Hängeleuchten um 1905 wurden bereits vorhandene Bündelpfeiler teilweise durch Aufsätze zu Hängelichtmasten erweitert. (ca. 1905 - ca. 1920)
Bündelpfeiler mit Jugendstilaufsatz mit Gas-Hängeleuchte BAMAG A11
Der "Große Galgen" ist eine Mastform von 1906. Sowohl der Mast als auch der namensgebende galgenförmige Ausleger sind als Vierer-Bündelpfeiler ausgeführt. (1906 - ca. 2000)
Diese nur in Berlin-Köpenick vorkommende Mastform findet man heute noch im Pflanzgartenviertel und in der Spreestraße in der Köpenicker Dammvorstadt sowie im Gaslaternen-Freilichtmuseum. (ca. 1905 - ca. 1920)
Diese ungewöhnliche Mastform aus Schleuderbeton wurde im Ostteil Berlins seit den 1950er Jahren zur Verdichtung des Bestandes vor allem in Hauptverkehrs- und Sammelstraßen eingesetzt. Es gab auch eine elegantere Ausführung mit geschwungenem Ausleger. (ca. 1950 - ca. 1970)
tagging:
lamp_mount=cantilever_mast
lamp_mount_type:de=Rundbogenmast mit Gusssockel
ggf. mit Sockelinschrift:
Rundbogenmast mit Gusssockel "MANFEY K101"
Bei dieser Mastform aus den 1920er Jahren ist nur der Sockel aus Gusseisen, der obere Teil besteht bereits aus Stahl. (ca. 1920 - ca. 1940)
Rundbogenmast mit Gusssockel mit Gas-Hängeleuchte BAMAG A11
Bei dieser Mastform aus den 1930er Jahren - hier in der großen Ausführung - war ursprünglich der Fuß mit Beton eingefasst. Charakteristisch sind die unterschiedlich schlanken, ausschließlich zylindrischen Mastabschnitte. (ca. 1930 - ca. 1945)
Spitzbogenmast Mannesmann mit Gas-Hängeleuchte BAMAG A11
tagging:
lamp_mount=cantilever_mast
lamp_mount_type:de=Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West
Diese Mastform - hier in der großen Ausführung - wurde im Westteil Berlins seit der Nachkriegszeit zur Verdichtung der Bestände oder als Ersatz für ältere Hängelichtmaste eingesetzt. Vom "Spitzbogenmast Neue Form" unterscheidet sie sich durch den schlankeren, stärker gerundeten Ausleger. Die gleiche Mastform gibt es auch in einer Ausführung ohne Sockel. (ca. 1945 - ca. 1995)
Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West mit Gas-Hängeleuchte BAMAG A11
Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West ohne Sockel
tagging:
lamp_mount=cantilever_mast
lamp_mount_type:de=Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West ohne Sockel
Diese Mastform - hier in der großen Ausführung - wurde im Westteil Berlins seit der Nachkriegszeit zur Verdichtung der Bestände oder als Ersatz für ältere Hängelichtmaste eingesetzt. Die gleiche Mastform gibt es auch in einer Ausführung mit Sockel. (ca. 1955 - ca. 1995)
Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West ohne Sockel mit Gas-Hängeleuchte BAMAG A11
Diese Mastform aus den 1970er Jahren - hier in der großen Ausführung - unterscheidet sich vom Spitzbogenmast Nachkriegs-Standardform West durch den speziell geformten Ausleger, der erst gleichmäßig gerundet verläuft und dann scharf nach unten abknickt. (ca. 1975 - ca. 1995)