Bestallung

Bestallung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Bestallung die Bestallungen
Genitiv der Bestallung der Bestallungen
Dativ der Bestallung den Bestallungen
Akkusativ die Bestallung die Bestallungen

Worttrennung:

Be·stal·lung, Plural: Be·stal·lun·gen

Aussprache:

IPA: [beˈʃtalʊŋ]
Hörbeispiele:  Bestallung (Info)
Reime: -alʊŋ

Bedeutungen:

[1] Versehen mit einer besonderen Stellung, zum Beispiel
im Justizwesen zum gesetzlichen Vormund, Treuhänder, Insolvenzverwalter, Nachlasspfleger, als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger
im Gesundheitswesen wurde der Begriff Approbation in der Zeit des NS-Regimes durch Bestallung wegen der deutschsprachigen Herkunft ersetzt.[1] Es war die staatliche Berufszulassung gemeint, beispielsweise zum Arzt, Zahnarzt, Psychologischen Psychotherapeuten oder Apotheker.
[2] die Urkunde über eine der oben aufgeführten Amtseinsetzungen; im Familienrecht die Beweisurkunde über die Bestellung zum Vormund oder Pfleger
[3] Besetzung (1332 Hildesheim) • Diese Bedeutungsangabe sollte ergänzt werden.
[4] Beschlagnahme, Auftrag (Hackmann 1608) • Diese Bedeutungsangabe sollte ergänzt werden.
[5] Anstellung (1469 Freiburg) • Diese Bedeutungsangabe sollte ergänzt werden.

Herkunft:

Ableitung vom Stamm des Verbs bestallen mit dem Ableitungsmorphem -ung

Synonyme:

[1] Bestellung

Sinnverwandte Wörter:

[1] Amtseinsetzung, Approbation, Zulassung

Gegenwörter:

[1] Abberufung

Beispiele:

[1] Er musste seine Bestallungsurkunde zurückgeben, nachdem die Bestallung eines anderen Insolvenzverwalters rechtskräftig geworden war.
[1] „Bewusst hielten sie sich bei der Bestallung von Bürgermeister und Dezernenten zurück, wobei sie jedoch sorgsam darauf achteten, dass Person, Polizei und Volksbildung »zuverlässigen Genossen« anvertraut wurden.“[2]
[1] Im Verwaltungsrecht ist die Bestallung die öffentlichrechtliche Zulassung als Arzt oder Apotheker.
[2] Entzug der Bestallung der noch verbliebenen jüdischen Ärzte zum 30. September 1938 mit der „Vierten Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ vom 25. Juli 1938).[3]
[3]
[4]
[5]

Wortbildungen:

Bestallungsurkunde

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Bestallung
[1, 2] Duden online „Bestallung
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Bestallung
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Bestallung
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBestallung
[1–5] Gerhard Köbler: Deutsches Etymologisches Wörterbuch. 1995, Seite 52 (Online, abgerufen am 25. Dezember 2013).

Quellen:

  1. „Medizin ohne Menschlichkeit“, Gedenken-nt
  2. Theo Sommer: 1945. Die Biographie eines Jahres. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-06382-0, Seite 239.
  3. Die nationalsozialistische Gesundheitspolitik und ihre Auswirkungen auf die Medizin, Arzteblatt Sachsen 4/2005, S. 139

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Beschallung, Bestattung
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