derkrallen

derkrallen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichderkralle
duderkrallst
er, sie, esderkrallt
Präteritum ich(derkrallte)
Konjunktiv II ich(derkrallte)
Imperativ Singularderkralle!
derkrall!
Pluralderkrallt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
derkrallt haben, sein
Keine weiteren Formen

Alternative Schreibweisen:

bairisch: dakrein

Worttrennung:

der·kral·len, Partizip II: der·krallt

Aussprache:

IPA: westmittelbairisch: [dɐˈɡ̊raɪ̯ːn]
Hörbeispiele: westmittelbairisch:  derkrallen (Info)

Bedeutungen:

[1] bairisch: mit Mühe erreichen, erwischen, erlangen
[2] bairisch: zerkratzen, verkratzen

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Verb krallen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) der-

Synonyme:

[2] derkratzen, verkratzen

Beispiele:

[1] „Drein in da Stadt an hochen Beamten derkrallt, der hockat, hoaßt's, in an' Vorzimmer vo an' Minister und tat alle a(b)wihrn, […]“[1]
[1] „Haben Sie für Ihre Sammlung auch wieder Neues derkrallt?“[2]
[1] „Hab'n tat er ja eh höchste Zeit, daß a si' endlich oani dakreit.“[3]
[1] „Haselnüsse, soviel wir ihrer haben derkrallen können, gerupft.“[4]
[1] „Dieser eitle Mensch war schlicht wahnsinnig stolz, daß er sich eine Audienz derkreit hat.“[5]
[2] „Da Nachbarshund hod unsa Gartendiarl ganz dakreit.“
[2] „»Der Markus«, erklärt sie etwas näher, »hat zwoa nausdo ghabt, und de ham eahm richti dakreit, wissen S' scho.“[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 2. Auflage. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1998, ISBN 3-88034-983-5, Seite 86 „derkrällen, derkrallen“
[1] Franz Ringseis: S bairische Wörterbüachl. W. Ludwig Verlag, München 1989, ISBN 3-7787-3353-2, Seite 13 „dakrein“

Quellen:

  1. Karl Arnold: S' Waldbankl. Europäischer Verlag, 1966, Seite 22
  2. Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. 112-113, 1972, Seite 330
  3. Karl Zinnburg, ‎Richard Treuer: Salzburger Volksbräuche. Verl. d. Salzburger Druckerei, 1977, Seite 205
  4. Werner Fritsch: Es gibt keine Sünde im Süden des Herzens. Suhrkamp, 1999, ISBN 3518121170, Seite 127
  5. Magda: Matussek an die Welt III. In: der Freitag. 5. Juli 2011, abgerufen am 17. August 2016.
  6. Wilhelm Dieß: Madeleine Winkelholzerin und nachgelassene Erzählungen. Kösel, 1977, Seite 65

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: krallender
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