jemandem den Leviten lesen
jemandem den Leviten lesen (Deutsch)
Redewendung
Worttrennung:
- je·man·dem den Le·vi·ten le·sen
Aussprache:
- IPA: [ˌjeːmandəm deːn leˈviːtn̩ ˌleːzn̩]
- Hörbeispiele: jemandem den Leviten lesen (Info)
Bedeutungen:
- [1] veraltet umgangssprachlich seltener: jemanden wegen eines tadelnswürdigen Verhaltens streng zurechtweisen, sehr ernste Vorhaltungen machen (und nachdrücklich auf seine Aufgaben, Pflichten hinweisen)
Beispiele:
- [1] „Der Herꝛ merkte den Fehler mehr als zu viel/ aber er war ein rechter Weiber-Narꝛ/ welcher ſeiner Frauen kein Wort vorſchreiben daͤrfte/ wann er anders nicht gewollet/ daß ſie ihm Schlaͤge gegeben. Dann ſie richtete ihn zuweilen aͤrger aus als mich/ und weil ich mit den Kindern gleich an ihrer Schlaff-Kammer anlage/ hoͤrte ich ihme von der Frauen/ faſt alle Abend/ in dem Bette/ den Leviten leſen.“[1]
[1] | „JSt einem (einer) hier in was zu nah getreten/ |
So ſey es ihm und ihr von hertzen abgebeten: | |
Seyd aber ihr bedacht auff eine ſcharffe rache/ | |
So wißt/ daß man itzund den letzten theil auch mache/ | |
Dann wird man euch davor ſchon den leviten leſen/ | |
Und ſagen/ wie ihr heiſt/ auch wer ihr ſeyd geweſen.“[2] |
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag „jemandem die Leviten lesen“.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Fremdwörterbuch „Leviten“
- [1] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Leviten“ (Wörterbuchnetz), „Leviten“ (Zeno.org)
Quellen:
- ↑ [Johann Beer]: JUCUNDI JUCUNDISSIMI Wunderliche Lebens-Beſchreibung. Das iſt: Eine kurzweilige Hiſtori Eines/ von dem Gluͤck/ wunderlich erhabenen Menſchens/ welcher erzehlet/ wie und auf was Weis er in der Welt/ unter lauter abentheurlich- und ſeltſamen Begebenheiten herum gewallet/ bis er endlich zur Ruhe gekommen/ Jn welcher Unterſchidliche Begebenheiten durch die Hechel gezogen/ und ſonſten allerley merk-wuͤrdige Zufaͤlle der vorwitzigen Welt offenbaret und entworfen werden. Jedermaͤnniglich/ ohne Unterſcheid des Standes/ erſprießlich und nuͤtzlich zu leſen. 1. Auflage. [sine editio], [sine loco] 1680, Seite 119 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv) .
- ↑ [Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau] (Herausgeber): Auff. In: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutſchen auserleſener und bißher ungedruckter Gedichte. [V]ierdter Theil, bey Thomas Fritſchen, LEJPZJG 1708, Seite 376 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv) .
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