soziale Herkunft

soziale Herkunft (Deutsch)

Substantiv, f, Wortverbindung, adjektivische Deklination

starke Deklination ohne Artikel
Singular Plural
Nominativ soziale Herkunftsoziale Herkünfte
Genitiv sozialer Herkunftsozialer Herkünfte
Dativ sozialer Herkunftsozialen Herkünfte
Akkusativ soziale Herkunftsoziale Herkünfte
schwache Deklination mit bestimmtem Artikel
Singular Plural
Nominativ die soziale Herkunftdie sozialen Herkünfte
Genitiv der sozialen Herkunftder sozialen Herkünfte
Dativ der sozialen Herkunftden sozialen Herkünften
Akkusativ die soziale Herkunftdie sozialen Herkünfte
gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …)
Singular Plural
Nominativ eine soziale Herkunftkeine sozialen Herkünfte
Genitiv einer sozialen Herkunftkeiner sozialen Herkünfte
Dativ einer sozialen Herkunftkeinen sozialen Herkünften
Akkusativ eine soziale Herkunftkeine sozialen Herkünfte

Worttrennung:

so·zi·a·le Her·kunft, Plural: so·zi·a·le Her·künf·te

Aussprache:

IPA: [zoˌt͡si̯aːlə ˈheːɐ̯kʊnft]
Hörbeispiele:  soziale Herkunft (Info)

Bedeutungen:

[1] Soziologie, meist im Singular: sozialer und wirtschaftlicher Hintergrund (= Klasse, gesellschaftliche Schicht), aus dem eine Person stammt; diese ist ein entscheidender Faktor für die individuellen Möglichkeiten/Chancen dieser Person

Sinnverwandte Wörter:

[1] familiäre Herkunft, sozioökonomischer Status

Oberbegriffe:

[1] Herkunft

Beispiele:

[1] „Die soziale Herkunft spielt in Deutschland weiterhin eine große Rolle, wenn es um Schule oder Uni geht.“[1]
[1] „Noch immer entscheidet vor allem die soziale Herkunft darüber, wie gut Kinder in der Schule klarkommen.“[2]
[1] […] „die Kopplung zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist hierzulande weiterhin hoch.“[1]
[1] [Schlagzeile:] „»Soziale Herkunft hat zu großen Einfluss«“[3]
[1] „Essen sagt viel über soziale Herkunft aus.“[4]
[1] „Firmengründer sind meist Kinder reicher Leute“ – […] „»Insgesamt wird deutlich, dass sich die soziale Herkunft stark auf die Gründungswahrscheinlichkeit auswirkt - konkret geht es dabei um Vorbilder, Bestätigung und Sicherheit«, heißt es in der Studie.“[5]
[1] „Die Idee, sozialer Aufstieg sei jeder und jedem selbst überlassen, ist ein Mythos. Privilegiert ist, wer die rechte soziale Herkunft vorweist.“[6]
[1] „Die Merkmale Geschlecht, Ethnie und soziale Herkunft haben von Geburt an einen großen Einfluss auf die Lebenschancen eines Menschen,“[7] […].
[1] […]; „die Aufnahme in die EOS war streng limitiert, neben sehr guten Leistungen zählten u. a. staatstreue Gesinnung und die soziale Herkunft (bevorzugt Arbeiterkinder).“[8]
[1] „Heute sind etwa ein Fünftel der Gymnasiasten Arbeiterkinder. Wenn sich die soziale Herkunft nicht mehr aus die Leistung auswirken würde, könnte deren Anteil auf fast ein Drittel steigen.“[9]
[1] „Tatsächlich aber hängt die Bildung, die Menschen erreichen, nicht nur von ihrer eigenen Anstrengung und Leistung ab, sondern auch von ihrer sozialen Herkunft – also der Bildung, dem sozialen Status und dem Einkommen ihrer Eltern.“[10]
[1] „Dies liegt vor allem daran, dass Familien mit unterschiedlicher sozialer Herkunft andere Bildungsentscheidungen treffen, die sogenannten sekundären Effekte.“[10]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „soziale Herkunft
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „soziale Herkunft

Quellen:

  1. 1 2 Sonja Ernst: Wenn die soziale Herkunft bestimmt – Monika und Burcu stehen für Bildungsgerechtigkeit ein. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 9. März 2022, abgerufen am 20. Juni 2024.
  2. Armin Himmelrath: Neuer Pisa-Test – Wie sozial benachteiligte Schüler erfolgreich werden. In: Spiegel Online. 29. Januar 2018, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  3. Wolfgang Dick: »Soziale Herkunft hat zu großen Einfluss«. In: Deutsche Welle. 15. September 2016 (URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  4. Katharina Schipkowski: Ilija Matusko über Klasse – „Pommes sind für mich hochwertig“. In: taz.de. 8. April 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  5. Ingo Nathusius: Studie zu Start-ups – Firmengründer sind meist Kinder reicher Leute. In: Norddeutscher Rundfunk. 7. Mai 2024 (tagesschau.de, URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  6. Anna Scharmin Schakoor: Sozialer Aufstieg in Deutschland – Wie ein klebriger Kaugummi. In: taz.de. 27. Juli 2021, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  7. Informationen zur politischen Bildung Nr. 354/2023 – Sozialee Ungleichheit. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 10. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2024 (Seite 3 von 76).
  8. wissen.de – Lexikon „Erweiterte Oberschule, abgerufen am 20. Juni 2024.
  9. Frauke Lüpke-Narberhaus: Soziale Ungleichheit – Auch Herkunft wird benotet. In: Spiegel Online. 14. Dezember 2011, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 20. Juni 2024).
  10. 1 2 Corinna Kleinert, Kathrin Leuze, Reinhard Pollak: Informationen zur politischen Bildung Nr. 354/2023 – Soziale Herkunft und Bildung. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 10. Mai 2023, abgerufen am 20. Juni 2024.
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