verschleppen

Verb

Worttrennung:

ver·schlep·pen, Präteritum: ver·schlepp·te, Partizip II: ver·schleppt

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈʃlɛpn̩]

Hörbeispiele:  verschleppen ^(Info)

Reime: -ɛpn̩

Bedeutungen:

[1] Jura: jemanden gegen seinen Willen/gewaltsam/rechtswidrig an einen anderen Ort bringen

[2] etwas nicht rechtzeitig/nicht so früh wie möglich tun

[3] Medizin: gesundheitliche Probleme nicht hinreichend behandeln lassen

Herkunft:

Ableitung zu schleppen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ver-

Synonyme:

[1] deportieren, entführen, hijacken, kidnappen

[2] aufschieben

Sinnverwandte Wörter:

[1] exilieren, fortbringen, fortschaffen, wegbringen, wegschleppen

[2] hinauszögern, prokrastinieren, prolongieren, retardieren, verlängern, verzögern

[3] chronisieren

Beispiele:

[1] „Die Ureinwohner der Inseln, etwa die auf den Orkneys lebenden Pikten, sind von den Skandinaviern vermutlich unterdrückt, getötet oder als Sklaven verschleppt worden.“^[1]

[1] „Sie verschleppten die 14-Jährige vom Schulhof geradewegs in ein Militärcamp.“^[2]

[2] "Geht es nach Theresa May und Brexit-Minister Davis, findet der EU-Austritt nicht statt. Sie verschleppen und verzögern, wo sie nur können."^[3]

[2] „Die juristische Aufarbeitung dagegen endet jetzt in einem Desaster: Ein Großteil der Tatverdächtigen kommt straflos davon, weil der Prozess verschleppt wurde.“^[4]

[2] „Zumal insbesondere der Kapitän als einer derjenigen gilt, die in Sachen Spielaufbau das Tempo zu häufig verschleppen.“^[5]

[3] Sie hat sich nach dem Schwimmen erkältet, diese Erkältung verschleppt und sich am Ende eine richtige Lungenentzündung eingehandelt.

[3] „Einen Infekt nicht zu verschleppen bedeutet mehr als drei Tage fieberfrei zu sein.“^[6]

Wortbildungen:

Verschleppte/Verschleppter, Verschleppung

verschleppt