Reichsbürgerin

Reichsbürgerin (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Reichsbürgerin die Reichsbürgerinnen
Genitiv der Reichsbürgerin der Reichsbürgerinnen
Dativ der Reichsbürgerin den Reichsbürgerinnen
Akkusativ die Reichsbürgerin die Reichsbürgerinnen

Worttrennung:

Reichs·bür·ge·rin, Plural: Reichs·bür·ge·rin·nen

Aussprache:

IPA: [ˈʁaɪ̯çsˌbʏʁɡəʁɪn]
Hörbeispiele:  Reichsbürgerin (Info)

Bedeutungen:

[1] Politik, gegenwärtig: Angehörige einer Bewegung (der Reichsbürgerbewegung), die den deutschen Staat nicht anerkennen
[2] historisch, insbesondere um 1848–1850, sonst selten: Bürgerin des Kaisertums Österreich oder des Deutschen Reichs
[3] historisch, Nationalsozialismus: Reichsangehörige mit vollen Bürgerrechten (insbesondere Jüdinnen ausschließend) nach dem Reichsbürgergesetz von 1935

Herkunft:

Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Reichsbürger mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in

Synonyme:

[2] Reichsangehörige

Männliche Wortformen:

[1–3] Reichsbürger

Oberbegriffe:

[2] Bürgerin, Staatsbürgerin

Beispiele:

[1] „Sie wussten, dass die 49-jährige bereits mehrmals ohne Führerschein unterwegs war und hielten sie an, wogegen die Reichsbürgerin sich verbal gewehrt haben will.“[1]
[2] „Die Tochter dieser Stadtschultheißin, welche die Mutter Goethes wurde, ‚die Räthin,‘ war Reichsbürgerin mit Leib und Seele, unzertrennlich von ihrem Frankfurt, immer gut ‚borjerlich‘ im Verkehr auch mit Hohen und Höchsten.“[2]
[3] „Die Frau, die sich ein Reichsbürger erwählt (und der Mann, dem eine Reichsbürgerin die Hand reicht), muß gesund, vor allem auch erbgesund und rassisch einwandfrei sein.“[3]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Reichsbürgerin
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Reichsbürgerin
[1–3] Duden online „Reichsbürgerin
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalReichsbürgerin

Quellen:

  1. Sebastian Lipp: Reichsbürgerin stiehlt Gerichtsakte und flüchtet. In: blog.zeit.de. 31. März 2019, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  2. Ludwig Hacker: Dämon und Welt im Werden Goethes. Deichert, 1878, Seite 100 (Zitiert nach Google Books)
  3. Der Schulungsbrief. Band 6. Reichsschulungsamt der NSDAP, 1939, Seite 19 (Zitiert nach Google Books)
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